13. September 2003 – Besuch bei den Milzener e.V.

13. September 2003 – Besuch bei den Milzener e.V.

September 13, 2003 Aus Von Andre

Von Martin hatte ich erfahren, daß an diesem Wochenende ein Mittelalterverein ganz in unserer Näher ein kleines Lager organisiert hat. Da Melaune nur 20 Minuten von Bautzen entfernt liegt, stand der Entschluss dieses Lager zu besuchen, sehr schnell fest.

Am Sonnabend traf ich nun gegen Mittag in Melaune ein. Leider meinte es das Wetter nicht sehr gut mit uns. Die Sonne schien nicht und ab und zu nieselte es von oben. Am Wegesrand standen ab und zu Milzener, die mir den Weg wiesen. Die Milzener sind ein slawisches Volk aus dem 10./11. Jhd. Sie liegen also zeitlich neben uns. Bei meinem Eintreffen waren noch nicht sehr viele Besucher anwesend, was mir die Zeit gab, alles in Ruhe zu betrachten. Nach einiger Zeit trafen dann auch noch Martin, Sabine und Marko ein. Hartmut und Ringo hatten sich dagegen als „Touri vulgae“ „verkleidet“ und begleiteten uns.

Das Lager wurde durch mehrere Gruppen belebt. Die Melauner hatten weitere Gruppen aus Warschau und Zgorzelec (beides in Polen) eingeladen. Die Sprache war somit eine interessante Mischung aus Deutsch, Polnisch und Englisch. Ab und zu kam es zu angenehmen Verwechslungen und Verständigungsproblemen, aber die Zeichensprache half immer weiter.

Im Lager gab es eine Färberei, eine Fladenbäckerei, eine Schmiede, einen Schreiner, eine Töpferin, ein Händler und einer Kochstelle. Neben den Bänken befand sich noch eine überdachte Bühne. Zu essen gab es einen Graupeneintopf und Salat. Wer wollte konnte sich auch in der Fladenbäckerei seinen Fladen selbst über dem Feuer backen. So gegen die dritte Stunde spielte auf der Bühne die Gruppe „Fidelius“ auf.

Sehr beeindruckt hat mich die Schmiede. Der Schmiedeofen bestand nur aus Steinen, Holz, einem Blasebalg und einer Ton-Kuhmist-Mischung. Gefertigt wurden hier Fibeln und Äxte im traditionellem Holzkohlefeuer.

Wer sich mit seinen Kräften messen wollte, konnte dies beim Speerwerfen tun. Die Kämpfe waren sehr dynamisch und realistisch. Die Hauptwaffen waren Äxte und Schwerter. Zu sehen waren dabei sowohl Formationskämpfe, als auch Turniere. Zum Schluß durften die Zuschauer versuchen einen Schildwall zu stürmen.

Alles in allem ein gelungener Nachmittag in der Lausitz. Mir haben die Milzener sehr gut gefallen. Überall wurde bereitwillig erklärt und vorgeführt. Leider habe ich einfach zu wenig Bilder gemacht. Aber das werde ich beim nächsten mal nachholen!

André